MeWiKo

Wirkung externer Wissenschaftskommunikation auf den Impact von wissenschaftlichen Publikationen

  • Erkundung: "Was-wäre-wenn"

    Im "Was wäre wenn"-Tool können die Zusammenhänge zwischen Erwähnungen wissenschaftlicher Publikationen in verschiedenen Formen medialer Berichterstattung und den späteren Einflussmetriken dieser Publikationen grafisch erkundet werden.

  • Experimentelle Prognose: "Ist mein Paper wichtig?"

    Mit einem experimentellen Werkzeug wird versucht die Relevanz eines wissenschaftlichen Artikels für Wissenschaftsredakteure vorherzusagen. Ist dies möglich?




Hintergrund

Um den Einfluss wissenschaftlicher Publikationen messbar zu machen, werden typischerweise Zitationen der jeweiligen Publikationen in anderen akademischen Veröffentlichungen gezählt. Einen vergleichsweise jungen Ansatz zur Komplementierung dieser Zitationszahlen stellen Altmetrics dar. “Altmetrics” sind ein Sammelbegriff, unter dem diverse Kennzahlen zur Messung der Resonanz, die eine Publikation online erfahren hat, zusammengefasst werden; beispielsweise die Anzahl der Erwähnungen der Publikation auf Online-Nachrichtenportalen oder auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter. Sowohl Zitationen als auch Altmetrics erfahren häufig Anwendung als Filter bei der Literaturrecherche, aber auch in Beurteilungsverfahren wissenschaftlicher Forschung.

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MeWiKo Anwendungen

Um den umfangreichen im MeWiKo-Projekt zusammengestellten Datensatz zu Zusammenhängen zwischen verschiedenen Berichterstattungsformen und Einflussmetriken selbständig zu erkunden, steht Ihnen ein interaktives Tool bereit. Das Tool veranschaulicht, wie verschiedene Metriken zustandekommen und sich im Zeitverlauf typischerweise entwickeln. Andersherum ermöglicht es auch, die Wirkung bestimmter Formen der Wissenschaftskommunikation in Abhängigkeit von Faktoren wie Zeitraum oder Forschungsdisziplin abzuschätzen.

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Die Anwendungen

  • Erkundung: "Was-wäre-wenn"

    Um den umfangreichen im MeWiKo-Projekt zusammengestellten Datensatz zu Zusammenhängen zwischen verschiedenen Berichterstattungsformen und Einflussmetriken selbständig zu erkunden, steht Ihnen ein interaktives Erkundungstool bereit. Das Tool veranschaulicht, wie verschiedene Metriken zustandekommen und sich im Zeitverlauf typischerweise entwickeln. Andersherum ermöglicht es auch, die Wirkung bestimmter Formen der Wissenschaftskommunikation in Abhängigkeit von Faktoren wie Zeitraum oder Forschungsdisziplin abzuschätzen.

  • Experimentelle Prognose: "Ist mein Paper wichtig?"

    Mit einem experimentellen Werkzeug wird versucht die Relevanz eines wissenschaftlichen Artikels für Wissenschaftsredakteure vorherzusagen. Ist dies möglich?

Externe Informationen











Das Projekt MeWiKo

Das Projekt MeWiKo untersucht unter anderem, inwiefern verschiedene Formen der Berichterstattung über neue wissenschaftliche Artikel deren spätere Zitationen und Altmetrics beeinflussen. Solche Berichterstattung über aktuelle Forschung findet einerseits in klassischen Nachrichtenmedien statt, wird aber häufig bereits vorher von akademischen Verlagen und Instituten durch Pressemitteilungen oder Embargo-Emails an Journalist*innen eingeleitet. So wurde im Projekt beispielsweise eine Stichprobe (n = 280) wissenschaftlicher Artikel, welche im Jahr 2016 in Embargo-Emails von Verlagen an Wissenschaftsjournalist*innen beworben worden waren, einer ebenso großen Zufallsstichprobe gleich alter Artikel aus denselben Journalen gegenübergestellt. Eine Betrachtung der bis 2020 erreichten Werte beider Stichproben hinsichtlich Zitationen sowie mehrerer verbreiteter Altmetrics zeigt, dass in Embargo-Emails genannte Publikationen über alle untersuchten Metriken erhebliche Vorteile aufweisen. So erreichten beworbene Artikel später z. B. im Mittel mehr als zehnmal so viele Nennungen in Mainstream-Medien, siebenmal so viele Erwähnungen auf Facebook, sechsmal so viele Nennungen auf Twitter und fünfmal so viele Zitationen in Blogs. Abbildung des interaktiven Use Case 4-Tools der Informationsplattform, ggf. mit Link Ähnliche Effekte konnten auch für andere Formen der Berichterstattung festgestellt werden, beispielsweise bei Publikationen, deren Veröffentlichung per Pressemitteilung beworben wurde. Auffällig ist auch, dass Artikel aus multidisziplinären und lebenswissenschaftlichen Journalen kanalübergreifend erheblich häufiger gezielte Promotion erfahren, als Artikel aus übrigen Wissenschaftsgebieten.

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Die Teilprojekte
Das Projekt beschreibt und quantifiziert die Wirkung externer Wissenschaftskommunikation auf den Impact von wissenschaftlichen Publikationen. Hierbei wird untersucht, welchen Einfluss externe Wissenschaftskommunikation, insbesondere die Verbreitung wissenschaftlicher Inhalte über journalistische Medien (i.e. auflagenstarke überregionale Tagespresse) und Social Media (i.e. Twitter, Blogs), auf die Zitationsrate und Altmetrics von Publikationen ausübt. Dazu sollen sogenannte Embargo-E-Mails und Pressemitteilungen als Datenbasis verwendet werden. Das Teilprojekt “MeWiKo-ZBW” (Kiel) widmet sich hauptsächlich der disziplinenvergleichenden altmetrischen/bibliometrischen Untersuchung von Publikationen, die in externer Wissenschaftskommunikation erwähnt werden sowie der Inhaltsanalyse von Presseberichten und nutzergenerierten Inhalten zu Publikationen. Das Projektmanagement sowie die Mitarbeit in der Modellierung einer digitalen Plattform fallen ebenso in den Tätigkeitsbereich.
Das Teilprojekt „MeWiKo-HBI” (Hamburg) richtet den Blick auf die kommunikativen Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Journalismus und untersucht, welche Faktoren die redaktionelle Auswahl wissenschaftlicher Themen beeinflussen. Eine repräsentative Befragung von Wissenschaftsjournalisten in Deutschland erfasst genutzte Informationskanäle und Selektionskriterien innerhalb der Berichterstattung über akademischen Publikationen. Darauffolgend, während mehrwöchiger Ethnografien u. a. beim Science Media Center, werden selektive Prozesse und Dynamiken innerhalb der Redaktion beleuchtet. Das Projekt schließt mit einem Workshop ab, der Journalisten und Forschende zusammenbringt und einen gegenseitigen Austausch über die Forschungsergebnisse ermöglicht.
Das Teilprojekt “MeWiKo-URZ” (Leipzig) zielt auf die Zusammenführung von Indikatoren (Daten) für Einflussnahme der Medien. Es erfolgt die formelle Modellierung des Feldes zur Erhebung, Verarbeitung und Visualisierung der im Projekt erarbeiteten Wirkungszusammenhänge.
Das Teilprojekt „MeWiKo-SMC“ (Köln) unterstützt die Projektpartner technisch und inhaltlich – zum Beispiel in der Beschaffung der Datengrundlage. Denn als Akteur im System Wissenschaftskommunikation hat das SMC Zugang zu wichtigen Teilen der Datenbasis wie z.B. Embargo-E-Mails, die es in aggregierter Form bereitstellen wird.








MeWiKo Konsortium

  • Leitung des Verbundprojekts:
  • Prof. Dr. Isabella Peters, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
  • Leitung von Teilprojekten
  • Dr. Meik Bittkowski, Science Media Center (SMC)
  • Dr. Athanasios Mazarakis, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
  • Dr. Jan-Hinrik Schmidt, Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
  • Dr. Christian Zinke-Wehlmann, Universität Leipzig
  • Mitarbeiter/innen in Teilprojekten
  • Max Brede, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
  • Irene Broer, M.A., Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
  • Lutz Dreesbach, Science Media Center (SMC)
  • Steffen Lemke, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
  • Sophie Rotgeri, Science Media Center (SMC)
  • Rayk Westphal, Universität Leipzig
  • Ehemalige Projektmitarbeiter/innen
  • Dr. Cornelius Puschmann, Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)


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Publikationem

  • Lemke, S., Brede, M., Rotgeri, S., & Peters, I. (under review). Research Articles Promoted in Embargo E-Mails Receive Higher Citations and Altmetrics




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